19.09.2014 | Markus Erdt | Donauwörth

Donauwörther Kaserne als Übergangsunterkunft

MdL Fackler bei Ortstermin

Ein Gebäude der ehemaligen Alfred-Delp-Kaserne auf dem Donauwörther Schellenberg wird bald von Flüchtlingen genutzt, die bei ihrer ersten Ankunft in Bayern weder in München noch in Zirndorf in den Erstaufnahmeeinrichtungen unterkommen. Bis zu 130 Plätze stehen hier bis zum 31. Dezember 2014 zur Verfügung, so lange läuft der Mietvertrag zwischen der der Regierung von Schwaben und der Bundesagentur für Immobilienangelegenheiten, die Eigentümerin des Kasernengeländes ist.

MdL Wolfgang Fackler (Dritter von links) machte sich zusammen mit MdB Ulrich Lange, Peter Roos (Regierung von Schwaben), Richard Lodermeier (Stadt Donauwörth) und Bezirksrat Peter Schiele (von links) ein Bild von der Unterbringung der Flüchtlinge.
Bei einem Ortstermin machte sich MdL Wolfgang Fackler jetzt zusammen mit MdB Ulrich Lange, Bezirksrat Peter Schiele und Richard Lodermeier von der Stadt Donauwörth ein Bild. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, nachdem das THW Donauwörth und weitere Ortsgruppen für die notwendige Infrastruktur gesorgt hatten. Betten und Matratzen stehen bereit. Wann tatsächlich die ersten Asylbewerber einziehen, ist offen. Das hänge davon ab, wie viele Flüchtlinge tatsächlich nach Bayern und dann weiter nach Schwaben kommen. "In der vergangenen Woche waren es 30, davor 210", sagte Peter Roos von der Regierung von Schwaben im Gespräch mit der Donauwörther Zeitung. Das Haus entspreche zwar nicht den Richtlinien einer Gemeinschaftsunterkunft, weil der Aufenthalt nur eine Zwischenstation sei, wäre die Ausstattung aber akzeptabel. Die Stadt Donauwörth will das Gelände kaufen und arbeitet mit Hochdruck daran, dort neue Wohn- und Gewerbeflächen zu entwickeln. Eine längerfristige Nutzung der Kaserne als Flüchtlingsunterkunft könnte diesen Prozess blockieren. "Ich habe Sozialministerin Emilia Müller informiert, was in Donauwörth geplant ist und, dass die Konversion nicht gefährdet werden darf", erklärte dazu CSU-Landtagsabgeordneter und Donauwörther Stadtrat Wolfgang Fackler. "Wir können uns dem humanitären Druck nicht verschließen", erklärte Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange gegenüber der DZ. "Die Menschen brauchen unsere Hilfe." Trotzdem müsse ein schnelles Asylverfahren und eine zügige Durchsetzung der Entscheidung Klarheit schaffen. Nur 1,6 Prozent der Menschen, die in Deutschland stranden, werden in Bayern anerkannt. Etwa ein Drittel wird aus humanitären Gründen geduldet, doch der Großteil (64 Prozent) wird zur Ausreise aufgefordert. Am vergangenen Freitag hat der Bundesrat das Asylrecht geändert, sodass in Zukunft Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzigowina als "sichere Herkunftsländer" gelten.