03.07.2015 | Markus Erdt

Söders Auftritt ein Treffer ins Schwarze

Über 2000 Besucher bei politischem Abend in Berg

Über 2000 Besucher im vollbesetzten Festzelt, beste Stimmung und klare Ansagen – so lautet das Fazit des politischen Abends, zu dem der Schirmherr der 125-Jahrfeier der Schützengesellschaft „Adler“ Berg, der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler, den Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, Dr. Markus Söder, am vergangenen Sonntag eingeladen hatte. „Mit Markus Söder als Ehrengast haben wir voll in Schwarze getroffen“, sagte MdL Fackler in seiner Begrüßung.

Als Erinnerung und Dank für seinen Besuch erhielt StM Dr. Markus Söder von Schirmherr MdL Wolfgang Fackler und MdB Ulrich Lange einen Korb mit Bonbons, die in der Berger Fabrik Edel produziert wurden.
Er sollte recht behalten, denn Söder zog in seiner gut 50-minütigen Rede rhetorisch alle Register und bezog zu den aktuell wichtigsten politischen Themen Stellung. Dass er damit oft die Meinung der Mehrzahl der Besucher traf, zeigte der teilweise tosende Applaus, der immer wieder aufbrandete. Söder würdigte auch den ehemaligen Stimmkreisabgeordneten Georg Schmid mit den Worten: „Er hat für die Region viel geleistet.“ Dass Söder gerne bei derzeitigen Anlässen spricht, merkte man ihm an. Souverän zog er das Publikum bereits in den ersten Minuten in seinen Bann und sparte nicht mit Superlativen und Komplimenten: „Euer Landkreis ist einer der schönsten in Bayern“, „solche Auftritte sind für mich Seelenbalsam, weil ich bei vernünftigen Menschen bin“, „uns in Bayern geht es sensationell“ – nur ein paar Beispiele, die ihre Wirkung nicht verfehlten. Söder spielte zudem auch mit den guten Verbindungen, mit den CSU-Mandatsträgern im Landkreis und würdigte deren Arbeit: „Eure Abgeordneten löchern mich ständig damit, was man noch alles für euren Landkreis tun kann.“ Die Behördenverlagerung sei ein Beispiel dafür. MdL Wolfgang Fackler lobte er für seinen Einsatz im Haushaltausschuss des bayerischen Landtags, „wo er meine Arbeit sehr gut unterstützt“, so Söder. Natürlich sprach der Finanzminister auch über die Griechenland-Krise und machte seine Haltung klar: „In der Wüste spielt es auch keine Rolle, ob man einen Eimer Wasser oder deren fünf ausschüttet, dort wird nie etwas wachsen.“ Söder forderte deshalb grundlegende Reformen, damit das Land wieder auf die Beine kommt. Keinerlei Verständnis hat er für die Grundhaltung der griechischen Regierung, der immer neue Ideen einfallen, um an Geld zu kommen. Die angeblich noch ausstehenden Reparationszahlungen aus dem Zweiten Weltkrieg seien da nur ein Beispiel. „Schulden teilt man nicht, Schulden muss man bezahlen“, sagte Söder unter tosendem Beifall. Ähnlich klar waren seine Aussagen zum Länderfinanzausgleich: „Deutschland geht es gut, weil es Bayern gibt“, so Söder in Anspielung auf die rund fünf Milliarden Euro, die Bayern jährlich bezahlt. „Bayerisches Geld ist am besten in Bayern angelegt, davon könnte man beispielsweise in Donauwörth eine Armin-Neudert-Gedächtnis-Uni bauen“, so Söder scherzhaft. Auch in diesem Punkt nahm er die anderen Bundesländer in die Pflicht und machte das anhand von Zahlen klar: Während beispielsweise Nordrhein-Westfalen jede Sekunde 66 Euro neue Schulden macht, zahlt Bayern 15 Euro pro Sekunde zurück. Zum Thema Asyl merkte der Finanzminister an: „Wir helfen gerne, aber wir müssen Grenzen ziehen und dürfen nicht wehrlos sein.“ Grundsätzlich fordert er auch ein Umdenken in der Gesellschaft und Politik, indem auch die Menschen wieder in den Vordergrund rücken, die etwas Gutes tun und etwas leisten. Die Abschaffung der kalten Progression sei ein Beispiel dafür. Abschließend blickte er zuversichtlich in die Zukunft: „Ich meine, die besten Zeiten liegen noch vor uns, dafür brauchen wir aber einen kühlen Kopf und einen klaren Kurs.“ Bei der Verabschiedung durch den Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange erhielt Söder von MdL Wolfgang Fackler einen Korb mit Bonbons aus der Berger Fabrik Edel: Malzbonbons in blau-weiß für Bayern, Schokobons in Form des Euro für seine Tätigkeit als Finanzminister und Früchtebonbons in rot-schwarz für den bekennenden Fan des 1. FC Nürnberg. MdB Lange lud zudem die Berger Festdamen für das nächste Jahr nach Berlin ein.